»Stiften bedeutet Verantwortung«

Ein Gespräch mit Edda Schröder, Unternehmerin und Stifterin über praktische Stiftungsarbeit

Stiftungsgelder gilt es sorgfältig zu verwalten und sinnvoll einzusetzen. »Wir geben keine Almosen, verteilen keine Spenden, sondern bieten Unterstützung.« Edda Schröder ist es wichtig, die Verantwortung mit der Vergabe von monetären Mitteln im Blick zu behalten.

Förderung, so die Finanzexpertin, bedeutet das Eingehen einer geschäftlichen Partnerschaft: »Als Stiftung sitzen wir nicht oben, auf einer höheren Ebene. Es gibt keine Hierarchie im Hilfesystem.« Man müsse hier von der Haltung des Prinzipalen wegkommen. Das Handeln auf Augenhöhe sei eine zwingende Voraussetzung für nachhaltigen Erfolg.

Damit Zusammenarbeit gelingt, braucht es Transparenz. »Denn natürlich möchten wir als Stiftung wissen, ob das Geld für den verabredeten Zweck eingesetzt wird.« Das habe jedoch nichts mit Kontrolle zu tun, sondern bedeute schlicht die Übernahme von Verantwortung. »Jeder im Team stellt sein persönliches Know-how zur Verfügung, damit das Projekt gelingen kann. Mein Wissen umfasst die Finanzierung, das Know-how der Stiftung ist die Förderung, das Projektwissen liegt einzig und allein bei den Projektverantwortlichen.«

»Wir geben keine Almosen, verteilen keine Spenden, sondern bieten Unterstützung. Das Handeln auf Augenhöhe ist zwingend.«

Edda Schröder

Ein Stiftungsbeirat entscheidet über die Förderung

Die Entscheidung für einen Stiftungszweck und die sorgfältige Auswahl von dazu passenden Projekten ist eine gleichermaßen verantwortungsvolle Aufgabe. »Es gibt unendlich viele gute Ideen. Da ist es gar nicht so einfach, die für uns stimmigen auszuwählen.« Ein Stiftungsbeirat entscheidet daher über die Förderung. Um diesem Gremium Orientierungspunkte zu geben und eine gewisse Objektivität zu gewährleisten, wird neben der bestehenden Satzung ein Kriterienkatalog durch den Stiftungsvorstand erarbeitet.

Langlebigkeit ist ein Aspekt, ebenso wie Nachhaltigkeit und die Frage: Wer profitiert und wer unterstützt noch? »All das muss man nicht neu erfinden oder allein schaffen«, so die Unternehmerin. »Das Stiftungshaus bietet Unterstützung und ein großes Netzwerk, mit dessen Hilfe sich Fragen klären lassen und wichtiger Austausch stattfinden kann.«

Text: Anja Rose
Fotos: Christina Kuhaupt

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